Im Jahr 2004 wurde demnach in Deutschland 2,4 Milliarden Mal eine Zahlungskarte zum Einkaufen gezückt. Dabei kamen fast 127 Mio. Karten zum Einsatz. Der mit Karten getätigte Umsatz betrug 157,8 Mrd. € (+6,6% gegenüber 2003). Dieser Umsatz wurde von in- und ausländischen Karteninhabern initiiert. Bezogen auf die Konsumausgaben der privaten Haushalte im Inland (ohne wohnungsbezogene Ausgaben für Mieten, Strom, Wasser, usw.) beträgt der mit Karten getätigten Anteil 16,6% (Vorjahr: 15,9%). Die meisten Umsätze wurden mit Bank-Debitkarten getätigt (73%), gefolgt von Kreditkarten (21%) und Tank- und Handelskundenkarten (7%). Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen die Kreditkarten das höchste Umsatzwachstum (+11,1%). Der Debitkartenumsatz stieg unterdurchschnittlich um 5,8%. Das umsatzstärkste Zahlungssystem ist ELV, das vom Handel angebotene elektronische Lastschriftverfahren mittels Debitkarte (auf Unterschriftsbasis ohne Zahlungsgarantie für den Händler). Ca. 35% des gesamten Kartenumsatzes erfolgt über ELV. Addiert man allerdings die Umsätze der drei vom Kreditgewerbe angebotenen Zahlungsverfahren ec cash (PIN), Maestro (PIN) und POZ (Unterschrift), dann haben die bankgestützten Debitverfahren ELV erstmals überholt. Im Kreditkartenbereich zeichnet sich noch keine Sättigung ab. Für die befürchtete Kannibalisierung der Kreditkartenumsätze durch die Debitkarte gibt es wenig Anzeichen, obwohl der durchschnittliche Umsatzbetrag (ca. 62 €) einer Debitkartentransaktion noch relativ hoch ist (vgl. Durchschnittsbon einer Kreditkarte: ca. 85 €). Etwa die Hälfte des Kreditkartenumsatzes in Deutschland wird im so genannten Travel & Entertainment (T&E)-Bereich getätigt: Hotels, Restaurants, Tankstellen, Bahn, Fluggesellschaften, Autovermietungen, usw. In diesem Segment dominiert die Kreditkarte. Im Einzelhandelsbereich dagegen spielt die Kreditkarte im Vergleich zur Debitkarte eine untergeordnete Rolle. Der Kreditkartenanteil am Einzelhandelsumsatz beträgt ca. 4,6 % (2004), wächst aber gegenüber 2003 (4,0%) Jede fünfte Kartenzahlung findet an Tankstellen statt. Neben ec cash und Kreditkarten spielen die sogenannten Tank-, Diesel- und Flottenkarten (wie z.B. UTA, DKV, Aral Card, usw.) eine bedeutende Rolle. Die Anteile von ec cash, Kreditkarten und diesen Kundenkarten beträgt – gemessen am Umsatz – ca. 50% bzw. 20% bzw. 30%. Der Tankumsatz mit Karten hat 2004 um 5,4% zugenommen. Steigende Benzinpreise haben dazu sicherlich beigetragen. Der Durchschnittsbon einer Kartenzahlung beträgt fast 65 €, ist allerdings pro Kartentyp sehr unterschiedlich: 2 € bei der GeldKarte bis hin zu 140 € bei der Debitkarte im Lastschriftverfahren POZ. Ca. 6% des inländischen Kartenumsatzes wird durch ausländische Karteninhaber getätigt. In diesem Bereich wird nahezu ausschließlich die Kreditkarte eingesetzt. Neue Erkenntnisse gibt es im Bereich der Handelskundenkarten mit Zahlungsfunktion, wie sie z. B. von Ikea, Douglas und A.T.U herausgegeben werden. Die Gesamtzahl dieser Karten beträgt 9,3 Mio. Eine detaillierte Analyse dieser Karten hat gezeigt, dass der mit diesen Karten getätigte Umsatz oft überschätzt wird. Der Umsatz beträgt ca. 3 Mrd. €. Dies entspricht einem Umsatz von ca. 330 € pro Karte p.a. Der Durchschnittsbon in Höhe von ca. 82 € ist aber durchaus vergleichbar mit dem einer Kreditkarte. hgodschalk@paysys.de www.paysys.de www.epca.de 

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