Den Kosten von 5,2 Milliarden stellt die gematik nur finanzielle Vorteile in Höhe von 4,4 Milliarden Euro gegenüber. Erst wenn innerhalb von zehn Jahren weitere freiwillige Anwendungen wie der elektronische Arztbrief oder die elektronische Patientenakte zu dem Projekt hinzukommen, werde sich die Gesundheitskarte bezahlt machen, so die gematik-Studie. Dann seien Vorteile in Höhe von 14,1 Milliarden Euro zu erwarten. Die Berechnungen basierten nicht auf realistischen Annahmen, kommentiert das Gesundheitsministerium die Untersuchung. Daher sei diese Berechnung nicht als abschließende Planungsgrundlage verwendbar. Um mit der Untersuchung „“belastbare Aussagen““ treffen zu können, wolle das Ministerium das Zahlenwerk nochmals überarbeiten. Im September letzten Jahres hatte die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung bereits berichtet, dass die elektronische Gesundheitskarte mindestens drei Mal so teuer werden soll, wie das Bundesgesundheitsministerium angebe. Die Zeitung bezog sich auf eine Kosten-Nutzen-Analyse der Unternehmensberatung Booz, Allen, Hamilton, die damals errechnet hatte, dass die Einführung der eGK mindestens 3,9 Milliarden Euro, eventuell sogar 7 Millionen Euro plus Anschaffungskosten kosten werde.