Nicht nur die zunehmende Nutzung von eCommerce oder eBanking, sondern auch der wachsende Reiseverkehr erfordern neue Lösungen für sichere Identitätsdokumente. Genau an dieser Stelle setzt die Zusammenarbeit der beteiligten Unternehmen an. „Reisepässe oder Führerscheine haben eine sehr lange Gültigkeit von bis zu zehn Jahren. Damit sie während ihrer gesamten Laufzeit nicht gefälscht oder verfälscht werden können, müssen wir schon heute Technologien von morgen auf ihre Einsatzmöglichkeiten prüfen. Nur so sind wir potenziellen Fälschern immer einen Schritt voraus“, sagt Jörg Fischer, Display-Experte der Bundesdruckerei und Projektkoordinator von SECUDIS. Da zukünftige Ausweisdokumente multifunktional sein müssen, also unter anderem in der realen und virtuellen Welt einsetzbar, benötigen sie eine so genannte „System-on-Card“ Technologie. Das heißt, in jedes Dokument wird ein komplexes System bestehend aus verschiedenen Elementen wie Sicherheitschip, Antenne, Hochfrequenzenergieversorgung, Sensor und Display integriert. Die dafür benötigten Komponenten werden im Laufe von SECUDIS entwickelt und getestet, wobei das Zusammenwirken organischer und anorganischer Halbleiter eine zentrale Rolle spielt. Weitere Forschungsschwerpunkte sind die Einsatzmöglichkeiten ultradünner, flexibler Siliziumchips und energieeffizienter Displays, die Nutzung kontaktloser Identifikation in ultradünnen Materialien sowie die Erweiterung der Anwendungsgebiete für organische Elektronik und interaktive Eingabeelemente. Das Projekt SECUDIS wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Hightech-Strategie der Bundesregierung und des Programms „Informations- und Kommunikationstechnologie 2020“ (IKT 2020) mit einem Beitrag von etwa 6,6 Millionen Euro gefördert. Ziel des IKT 2020-Programms ist unter anderem, das wirtschaftliche Potenzial der in Deutschland entwickelten Sicherheitstechnik für den Weltmarkt weiter zu erschließen. Auf Grund des hohen Sicherheitsstandards gibt es bereits heute international eine große Nachfrage nach entsprechenden Entwicklungen und Produkten aus Deutschland. Das Gesamtbudget für die Forschungsarbeit des Unternehmensverbunds liegt bei rund 13 Millionen Euro, verteilt auf eine Laufzeit von drei Jahren. Die Bundesdruckerei GmbH übernimmt als Experte für zukunftsorientierte Lösungen im Bereich „Sichere Identitäten“ die Projektkoordination von SECUDIS und verantwortet die Komponenten-Integration in zukünftige Hochsicherheitsdokumente. Bayer MaterialScience ist Lieferant von Polycarbonat-Folien für personalisierte Ausweise und wird innovative Material- und Integrationslösungen für Dokumente zur Personenidentifizierung untersuchen. Die Fraunhofer-Gesellschaft bringt ihr Forschungswissen zu flexiblen Displays, organischer Elektronik sowie innovativer Aufbau- und Verbindungstechnik ein. Der Anteil von NXP Semiconductors umfasst die Technologie der ultradünnen, flexiblen Siliziumchips mit integrierter Software für Hochsicherheitsanwendungen, die Mehrwege-Energieversorgung („Energy Harvesting“) sowie die interaktiven Komponenten für die Benutzerschnittstelle. www.bundesdruckerei.de 

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