„Der Wettbewerb im Payment entscheidet sich am POS. Wer auf die Dynamik dort die besten Antworten findet, wird am Ende die Nase vorne haben. Basis und Treiber der Veränderung ist die fortschreitende Digitalisierung. Sie sorgt dafür, dass Vertriebskanäle im sogenannten Multichanneling zusammenwachsen; Sie integriert Bezahlanwendungen über Smartphones und andere Endgeräte in die Alltagswelt der Konsumenten und sie ermöglicht es, werthaltigen Zusatzleistungen wie Lokalisierungs- und Kommunikationsleistungen mit der Bezahlanwendung zu verknüpfen. Payment ist zukünftig nicht mehr nur Bezahlen. Payment ist Teil der Kommunikations- und Transaktionsschnittstelle zum Kunden. Deshalb investieren wir in die Modernisierung unserer technischen Plattformen und die weitere Verbesserung unserer Wettbewerbsposition am POS“, erläutert Marcus W. Mosen, CEO der Concardis, die Strategie des Unternehmens. Im Rahmen dieser Strategie hat die Concardis in den letzten Wochen und Monaten ihre Beteiligung am führenden iPad-Kassensysteme für die Gastronomie, Orderbird, erhöht, die Mehrheit am technischen Netzbetreiber Cardtech erworben und die ICP International Cash Processing übernommen. Die bisher noch ausstehende Kartellamtsgenehmigung für die Übernahme liegt vor, so dass die ICP rückwirkend zum 1. Januar 2016 auf die Concardis verschmolzen werden kann. Mit der Übernahme der ICP gehen rund 36.000 weitere Zahlungsverkehrs-Terminals mit 85 Millionen Transaktionen pro Jahr in die Verantwortung von Concardis über.
Zentrale Verarbeitungsprozesse, die heute noch von Partnerunternehmen abgewickelt werden, sollen zukünftig verstärkt in die eigene Regie übernommen werden. Hintergrund ist auch, dass im Zuge der fortschreitenden Konsolidierung des Marktes, ehemalige Partner sich durch Akquisitionen zu Wettbewerbern wandeln und in direkter Konkurrenz zur Concardis agieren. Mosen hierzu: „Es ist wichtig, dass wir alle wertschöpfenden und angebotskritischen Prozesse im vollen Umfang steuern und kontrollieren können. Allein die in diesen Prozessen anfallenden Daten sind ein Asset, das für die Verbesserung und den Ausbau der eigenen Dienstleistung extrem wertvoll ist. Diesen Schatz wollen wir heben.“
Anders verhält es sich mit Kooperationen zur Erhöhung des unmittelbaren Kundennutzens. Die zunehmenden Komplexität und Dynamik am POS sieht man in Eschborn nicht als Bedrohung sondern als ein Potential, das durch intelligente Kooperationen genutzt werden kann. Mit dem jetzt abgeschlossenen Kooperationsvertrag mit dem chinesischen Paymentanbieter Alipay ist das Beispiel gesetzt. Alipay soll auf Concardis Terminals integriert werden. Die App bietet zusätzlich zum Payment eine Lifestyle-Anwendung, die „Global Lifestyle Platform“. Sie passt die App individuell nach Standort des Nutzers an und informiert über umliegende Händler mit ihren Angeboten und Empfehlungen. Umgekehrt können Händler ihre Werbeaktionen über die Alipay App vermarkten und so die App-Anwender gezielt ansprechen. Aber auch auf der technologischen Seite gehen die Kooperationen voran. Eine Vereinbarung mit Valuephone, dem führenden Anbieter für Mobile Couponing und Mobile Loyalty in Deutschland, wurde gerade abgeschlossen und die Paymentlösung von Concardis für den E-Commerce, die Concardis Payengine, bereits in die Valuephone Plattform integriert. Mosen dazu: „Als etabliertes und seit langen Jahren stabiles und verlässliches Unternehmen haben wir unbestritten eine große Stärke, die wir auch gegenüber unseren neuen Wettbewerbern behaupten können. Aber wir können auch viel von ihnen lernen. Insbesondere wenn wir über unser Kerngeschäft hinaus, in die Schaffung von Mehrwerten für die Kunden unserer Kunden gehen. Da geht es vor allem um die Offenheit zur Kooperation, um Schnelligkeit und um das Teilen von Wissen. Wir können dann im Wettbewerb bestehen, wenn wir das Beste aus beiden Welten zusammenbringen. Concardis ist auch ein Stück Fintech.“
Concardis konnte auch 2015 seine bisher gezeigte Wachstumsdynamik fortsetzen und sein Geschäft mit Bezahllösungen am stationären und virtuellen Point of Sale (POS) weiter ausbauen. Die Transaktionsumsätze erhöhten sich für das Gesamtjahr um 8,9 Prozent auf 38,3 Mrd. Euro. Die Umsatzerlöse des Unternehmens konnten ebenfalls gesteigert werden. Sie liegen mit 479,76 Mio. Euro um 6,6 Prozent über dem Vorjahreswert von 449,87 Mio. Euro. Zum Ergebnis macht das Unternehmen traditionell keine exakten Angaben. Es entwickelte sich 2015 mit Zuwachsraten deutlich über dem Erlöswachstum erfreulich. „Wir haben 2015 das bisher beste Geschäftsjahr der Concardis GmbH abschließen können. Durch die begonnene Umstellung auf die Interchange-plus-plus-Abrechnung und die Einführung neuer Dienstleistungen und damit Erlösquellen konnten wir die Margen verbessern und damit die Gebührenerhöhungen der Kartenorganisationen etwas überkompensieren. Gleichzeitig fallen die Projektkosten für den Ausbau der Infrastruktur mehrheitlich erst in den Folgejahren an, so dass der Kostenanstieg moderat gehalten werden konnte“, erläutert Jens Mahlke, CFO von Concardis, den Jahresabschluss des Unternehmens.
Die anhaltend positive Geschäftsentwicklung der Concardis GmbH basierte im abgelaufenen Geschäftsjahr auf der Weiterentwicklung und Einführung neuer Concardis Produkte wie z.B. der Erweiterung des DCC-Angebots, dem Ausbau des E-Payment Angebots mit Masterpass, einem erweiterten Terminalportfolio und dem Ausbau der mPOS-Lösung Concardis Optipay mit neuen Zahlarten. Daneben waren die starke Kundenbindung durch eine hohe Servicequalität sowie die Umsetzung gezielter Vertriebsmaßnahmen verantwortlich für den Erfolg. „Trotz einer fortgesetzten Bereinigung des Kundenportfolios um innaktive und non-compliant Kunden, konnte die Kundenanzahl durch eine forcierte Neukundengewinnung konstant gehalten werden“, unterstreicht Jens Mahlke. Derzeit betreut Concardis ca. 110.000 Kunden in Deutschland, der Schweiz, Österreich, den Benelux-Ländern und weiteren Ländern der Europäischen Union sowie weltweit tätige Luftverkehrsunternehmen.
Der Nutzen für den Kunden in der Zusammenarbeit mit Concardis soll auch weiterhin ständig ausgebaut und damit die Kundenbindung erhöht werden. So hat das Unternehmen jetzt ein eigenes E-Commerce-Angebot etabliert. Drei Klicks reichen, um eine vorgefertigte Payment-Lösung im E-Commerce, für das klassische POS-Geschäft oder für eine mobile Akzeptanz-Variante zu erhalten. Wer sich selbst eine passgenaue Lösung zusammenstellen möchte, nutzt den Produktkonfigurator und erhält individuelle Angebote für seine Bedürfnisse. „Wir wollen unseren Kunden den Zugang vereinfachen und haben deshalb eine Reihe von sogenannten Customer Journeys definiert und diese Journeys teamübergreifend bis zum Kundenservice durchentwickelt. Wir wollen zeigen, dass Paymentlösungen sehr variabel, sehr leistungsfähig und dennoch für den Kunden sehr einfach und transparent sein können – und dass er sich auf den dahinter liegenden Service verlassen kann“, erläutert Marcus W. Mosen das Angebot, das seit kurzem über die Website der Concardis erhältlich ist.