Auch der zweite Ehrengast Andrea Voßhoff mahnte in ihrer Abschiedsrede die Wichtigkeit des Datenschutzes an und kritisierte gleichzeitig, „dass der Datenschutz immer noch gerne als Sündenbock missbraucht wird, um vermeintliche Handlungsunfähigkeiten zu rechtfertigen, deren Ursachen eigentlich an anderen Stellen liegen.“
Rückblickend auf Ihre Amtszeit freute sich Frau Voßhoff, dass es zum einen gelungen war, die BfDI als völlig unabhängige oberste Bundesbehörde aufzustellen und personell sowie finanziell weiter zu stärken. Zum anderen war natürlich auch das In-Kraft-Treten der DSGVO ein Meilenstein für den Datenschutz in Deutschland und ganz Europa. „Wo die Datenflüsse global sind muss auch der Datenschutz international sein!“, so Voßhoff. „Die DSGVO ist hier ein richtiger und wichtiger Schritt.“
Neben den Reden von Frau Voßhoff und Herrn Kelber ergriffen auch der Bonner Oberbürgermeister Ashok Sridharan und der erste Bundesdatenschutzbeauftragte Prof. Dr. Hans-Peter Bull das Wort. In seinem Festvortrag blickte Prof. Bull auf die mittlerweile über vierzigjährige Geschichte des Amtes zurück und zeigte dabei auf, dass das Thema Datenschutz schon seit jeher in einem Spannungsverhältnis zu staatlichen und wirtschaftlichen Interessen an einer möglichst weitgehenden Datenverarbeitung steht.
Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit ist eine unabhängige oberste Bundesbehörde mit derzeit 180 Mitarbeitern. Er wird für fünf Jahre vom Deutschen Bundestag gewählt.