Vor kurzem hat das Bundeskabinett das Programm „Digitale Verwaltung 2020“ beschlossen. Die internen Prozesse der Verwaltung sollen durchgängig digitalisiert, vernetzt und medienbruchfrei gestaltet werden. Der eGovernment MONITOR gibt die Nutzerperspektive auf digitale Verwaltungsangebote wieder.
Die Deutschen sind im Vergleich zu den untersuchten Ländern Österreich, der Schweiz und Schweden mit 52 Prozent am wenigsten zufrieden mit der digitalen Verwaltung. 49 Prozent der deutschen Teilnehmer hätten gerne ein umfangreicheres Online-Angebot, 18 Prozent gaben als störend an, dass Verwaltungsvorgänge nicht rein digital bearbeitet werden können. Die besten Noten vergaben die Schweizer. Das Online-Angebot von Banken schneidet in allen betrachteten Ländern deutlich besser ab als das der Verwaltung.
Für 58 Prozent der Deutschen sind Datenschutz und -sicherheit am wichtigsten beim eGovernment. Die Angst vor Datendiebstahl ist hierzulande weiter von 61 auf 65 Prozent gestiegen; 60 Prozent befürchten, sie könnten zu einem „gläsernen Bürger“ werden. Ähnliche Zahlen gelten für Österreich. Für Schweizer und Schweden steht die Bequemlichkeit im Vordergrund.
Die größte Barriere, das eGovernment intensiver zu nutzen, ist in allen vier Ländern, dass die einzelnen Angebote zu wenig bekannt sind. Dies trifft vor allem auf Österreich mit 81 und Deutschland mit 76 Prozent der Teilnehmer zu.
Cornelia Rogall-Grothe, Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern und Beauftragte der Bundesregierung für Informationstechnik, bemerkt zum eGovernment MONITOR 2014: „Die Sorge um die Sicherheit der eigenen Daten, als auch die kürzlich bekannt gewordenen Fälle von Identitätsdiebstahl, haben auch das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Sicherheit der eGovernment-Angebote der deutschen Verwaltung erschüttert. Es ist eine gemeinsame Aufgabe aller Verantwortlichen, egal ob im Bund, in den Ländern oder in den Kommunen, das verlorene Vertrauen zurückzugewinnen. Mit der Leitlinie für die Informationssicherheit in der öffentlichen Verwaltung hat der IT-Planungsrat bereits im vergangenen Jahr hierfür eine wichtige Grundlage gelegt. Darauf müssen wir in den kommenden Jahren konsequent und flächendeckend aufbauen, um verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen“.
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