Die DSV-Gruppe, Lösungsanbieter für die Sparkassen-Finanzgruppe mit Hauptsitz in Stuttgart, ist neuer Alleineigentümer der B+S Card Service GmbH, Frankfurt am Main. An dem Dienstleister für bargeldlose Bezahllösungen am Point of Sale besaß die DSV-Gruppe zuvor bereits 34,8 Prozent der Anteile. Jetzt hat sie auch die Tranchen der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) und der Berliner Sparkasse, die jeweils 25,1 Prozent an der B+S gehalten hatten, sowie die B+S-Beteiligungen der Bayern Card-Services (10 Prozent) und des Rheinischen Sparkassen- und Giroverbands (5 Prozent) übernommen. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Ilg: DSV sichert Payment-Wertschöpfungskette für Sparkassen
Professor Michael Ilg, Vorsitzender der Geschäftsführung der DSV-Gruppe (Deutscher Sparkassenverlag), sieht in der Akquise einen entscheidenden Schritt: ‚Als Dienstleister für die Sparkassen-Finanzgruppe bauen wir das Segment Zahlungsverkehrsanwendungen kontinuierlich aus. Hinzu kommt, dass die B+S mit ihrer Kompetenz und starken Marktstellung am Point of Sale als ideale Ergänzung zu unseren jüngst erworbenen Zahlungsserviceanbietern PAYONE und GiroSolution fungiert, welche die Felder E- und M-Commerce sowie Mobile Payment abdecken. Denn eine zunehmende Zahl von Händlern vertreibt ihre Angebote im Rahmen von Multi-Channel-Strategien sowohl über den konventionellen stationären Handel als auch über Internetshops und mobile Angebote.‘
Schneider: Stabile Verankerung in der DSV-Gruppe
Auch Jürgen Schneider, Geschäftsführer der B+S Card Service, begrüßt die Zusammenführung der Anteile: ‚Das passt perfekt. Denn genau wie die DSV-Gruppe als Ganzes ist die B+S ein Dienstleister für die Institute und war schon als DSV-Beteiligungsunternehmen Mitglied der DSV-Gruppe. Nun ist dies auch in der Eigentümerstruktur abgebildet. Ich verspreche mir von dieser stabilen Verankerung eine noch engere Verzahnung mit den anderen Payment-Einheiten in der DSV-Gruppe, so dass wir unseren Kunden umfassende Dienstleistungen aus einer Hand anbieten können.‘
Payment-Strategie der Sparkassen-Finanzgruppe
Die Übernahme der B+S Card Service folgt der Strategie, die DSV-Gruppe zum Kompetenzcenter Payment (Zahlungsverkehrsanwendungen für Privatkunden beim Einkauf) der Sparkassen-Finanzgruppe auszubauen. Dies geschieht in engem Zusammenspiel mit dem Strategieführer, dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband, erklärt Michael Ilg: ‚Es geht darum, in einem verschärften Wettbewerbsumfeld, das sowohl vom Eintritt neuer Marktteilnehmer als auch einer gesteigerten Regulatorik geprägt ist, die marktführende Position der Sparkassen-Finanzgruppe für Zahlungsverkehrsanwendungen zu festigen und auszubauen. Deshalb führt die Sparkassen-Finanzgruppe ihre unternehmerischen Payment-Aktivitäten in der DSV-Gruppe zusammen. So bündeln wir unsere Kräfte, vermeiden Redundanzen und forcieren das Innovationstempo.‘
Alle Tätigkeiten der DSV-Gruppe im Bereich Zahlungsverkehrsanwendungen werden künftig aus der neuen DSV-Tochtergesellschaft DSV-Payment heraus gesteuert, deren Vorsitz der Geschäftsführung – wie bereits berichtet – ab dem 1. Oktober 2015 Ottmar Bloching übernimmt, derzeit noch Regional Managing Director Central Europe der Kartengesellschaft VISA Europe