Neben den technischen Voraussetzungen spielt auch die Akzeptanz der verschiedenen Karten am POS eine große Rolle. Ein Händler muss bereits in der Lage sein, diejenigen Debit- und Kreditkarten zu akzeptieren, die in der Wallet des Smartphones vom Kunden hinterlegt wurden. Erst dann kann eine mobile Transaktion erfolgreich über Verfahren wie Apple Pay, Google Pay oder die Sparkassen-App „Mobiles Bezahlen“ durchgeführt werden.
Der Handel erhält bis jetzt noch kein Reporting von Zahlungsdienstleistern (Acquirern), wenn es um Transaktionszahlen zu Google Pay oder Apple Pay geht. Nach Angaben der befragten Händler können lediglich kontaktbehaftete und kontaktlose Kartentransaktionen unterschieden werden.
Die Händler sind sich einig, dass für den Erfolg von Mobile-Payment-Lösungen das Kassenpersonal eine essentielle Rolle spielt. Die Kassierkräfte müssen den Ablauf des Bezahlprozesses verstehen und im Zweifel auch den Kunden vermitteln können. Daher versorgen die Händler ihr Kassenpersonal über unterschiedliche Kanäle mit Info-Material. Genannt wurden insbesondere das Extranet, Infoflyer am POS oder die Schulung der Filial- und Kassenpersonalleiter. Für die Einführung von Apple Pay und Google Pay haben keine gezielten Schulungen stattgefunden, für Payback Pay, WeChatPay und Alipay schon. Außerdem wird versucht, die kassenseitige Auslösung des Bezahlvorgangs durch IT-Optimierung einfach und eindeutig zu halten. In der Regel reicht ein Knopfdruck, wie auch bei Standard-Kartenzahlungen gewohnt.
Bei der Händlerbefragung der EHI-Mobile-Payment-Initiative handelt es sich um eine qualitative Studie, für die im Januar 2019 Interviews durchgeführt wurden. Daran beteiligten sich 18 Unternehmen mit einem Umsatz von insgesamt gut 92 Milliarden Euro, darunter sieben Lebensmittel-Händler, neun Nonfood-Händler (Textil/Schuhe/Bau/Hobby/Freizeit/Warenhaus) und zwei Tankstellenunternehmen.
Die Mobile-Payment-Initiative des EHI hat seit Mitte Februar eine eigene Website.
Dieser Artikel wurde von Frank Braatz (Mitglied des Programmbeirats der ProfitCard) in der SOURCE 3/2019 veröffentlicht.