Günther H. Oettinger, EU-Kommissar für die digitale Wirtschaft und Gesellschaft, sprach in seiner Grundsatzrede „Die Sicht der EU auf Schlüsselziele der Internetsicherheits-Politik“ ähnliche Aspekte an: „Die digitale Revolution verändert unsere Gesellschaft und unsere Wirtschaft. Dabei eröffnet sie gewaltige Chancen. Trends wie das Internet der Dinge, mobile Gesundheit, smarte Mobilität oder smarte Städte steigern die ohnehin schon starke europäische Nachfrage nach Sicherheitsprodukten und -lösungen noch weiter. Normalerweise diskutieren wir beim Thema Internetsicherheit besonders etwaige Schwachstellen und Risiken, aber wenn wir die Möglichkeiten, die uns die digitale Wirtschaft bietet, ergreifen und in diesem Bereich stärker werden, könnte Internetsicherheit unser Wettbewerbsvorteil werden. Um unseren digitalen Markt vertrauenswürdig zu machen und sein volles Potenzial auszuschöpfen, brauchen wir fortschrittliche Internetsicherheitslösungen. Und wir müssen unsere eigene Internetsicherheitsindustrie stärken, damit sie auf globaler Ebene konkurrenzfähig wird.“
Die Veranstaltung bietet Mitgliedern der Kommission sowie Vertretern aus den Mitgliedsstaaten und der Industrie, politischen Entscheidungsträgern, Fachleuten und Wissenschaftlern eine Plattform für den Informationsaustausch zum Thema Internetsicherheit. Jedes Jahr geht es um ein neues aktuelles Thema aus dem Bereich, was auch Beachtung bei den hochrangigen Entscheidern und Führungsfiguren der NIS-Gemeinde findet.
Die diesjährigen Podiumsdiskussionen behandelten drei Themen, die derzeit lebhaft in der Politik und NIS-Kreisen diskutiert werden: „Internetsicherheit im Dienste der Industrie“, „Wie bringt man Internetsicherheit und demokratische Prinzipien in Einklang?“ und „NIS-Herausforderungen und -Prioritäten in Europa“. Zu den wichtigsten Teilnehmern gehörten Francois Thill (Repräsentant des luxemburgischen Vorsitzes des Rats der Europäischen Union), Paul Nemitz (Generaldirektion Justiz), Krum Garkov (Geschäftsführender Direktor der Europäischen Agentur für IT-Großsysteme, eu-LISA) und Guillaume Poupard (Generaldirektor der französischen Agentur für Informationssystemsicherheit, ANSSI).
Bezugnehmend auf die Rolle und den Einfluss von ENISA in dieser europäischen Diskussion sagte Udo Helmbrecht: „Durch ihre etablierten Netzwerke und Forschungen in Bereichen, die auch durch das Arbeitsprogramm der Agentur unterstützt werden, etwa Automobile, eGesundheit oder Internet der Dinge, kann ENISA das sich durch das Thema Internetsicherheit ergebende Potenzial für das Wachstum des europäischen IT-Marktes nutzen. Vor diesem Hintergrund werden die derzeit laufenden Gesetzgebungsverfahren auch die Entwicklung eines digitalen Binnenmarktes beeinflussen. ENISA unterstützt bereits den legislativen Prozess (Telekommunikationspaket, eIDAS, die NIS-Richtlinie sowie die Datenschutz-Verordnung). Damit befindet sich die Agentur in der einzigartigen Position, die Implementierungsphase zu unterstützen und als Berater zu fungieren. ENISA bringt seinen strategischen Weitblick in die Ausschüsse und Beratungsgruppen ein und erschafft so eine starke Informationssicherheitsgemeinde, ganz nach dem Motto: ‚Gemeinsam sicher’!“