Es war aber auch eine Idee, die von Beginn an eine beeindruckende Wachstumsstory repräsentierte: Seit 2014 hat sich die Zahl der Endkunden der Bank vervierfacht, die Zahl der Geschäftskunden sogar verachtfacht. Zudem hat sich die Summe der Nutzer der Community verdreifacht. Die Assets der Bank stiegen im gleichen Zeitraum von 304,2 Mio. Euro auf rund 1,5 Milliarden Euro (Stand 31.12.2018), haben sich also verfünffacht.
"Wir freuen uns außerordentlich über das Erreichte, denn schon zur Gründung hatten wir die erste Herausforderung. Wenige Wochen, nachdem wir unsere Banklizenz beantragt haben, begann im Herbst 2007 die Finanzkrise auch in Deutschland", so Matthias Kröner, Mitgründer und CEO der Fidor Gruppe. "Überhaupt haben wir jede größere Krise zu spüren bekommen: Russische Partner wollten mit uns Community Banking für Russland einführen. Dies wurde durch die Krim-Krise gestoppt, just als wir technisch fertig waren. Damit nicht genug: Das Brexit-Referendum fiel mitten in die Preisverhandlungen mit der BPCE und hatte einen Preisabschlag zur Folge."
Heute besteht die Fidor Gruppe aus vier einzigartigen Assets:
– dem eigenen Fidor Retail Geschäft,
– der Fidor Bank mit Fokus auf das Bank-as-a-Service Geschäft,
– dem Fidor FZCO mit Sitz in Dubai und Singapore und
– dem Marktplatz "Efficient Scale".
Mit diesen Assets geht die Wachstumsstory und Innovationsführerschaft der Fidor Gruppe weiter. Nachdem sich beim heutigen Großaktionär 2018 die strategischen Zielsetzungen verändert haben, diskutiert das Fidor-Team gegenwärtig die Möglichkeiten einer zukünftigen Wachstumsstrategie mit interessierten Investoren. "Die Diskussionen mit unterschiedlichen Partnern bringen eine Vielzahl von spannenden Optionen mit sich. Es gibt es kein besseres Umfeld, als das, das gegenwärtig unter anderem von Bewertungen wie bei N26 geprägt wird", so Matthias Kröner. "Wir werden durch diesen Prozess gestärkt und mit geschärfter Positionierung in die Zukunft gehen." Der Prozess sieht vor, dass im März 2019 eine Entscheidung für einen Investor getroffen wird.
Die Fidor Bank wurde mit zahlreichen internationalen Innovationspreisen ausgezeichnet. Sie gilt auch in Deutschland zu den innovativsten Finanzinstituten. Diese Position gilt es nicht nur zu verteidigen, sondern auszubauen:
Nachdem die Fidor Bank in den Jahren 2014 und 2015 auch nach Risikokosten profitabel war bzw. nahe am Break Even arbeitete, wurde diese Entwicklung in den Jahren 2016 bis 2018 durch ein Engagement in Großbritannien unterbrochen. Gemeinsam mit dem französischen Mehrheitsaktionär BPCE sowie vor dem Hintergrund des Brexit-Referendums (Juni 2016) erfolgte eine Neueinschätzung der damals bestehenden Kooperation mit dem Ergebnis, das damalige Engagement nicht nur nicht weiter auszubauen, sondern kurz- bis mittelfristig einzustellen. Diese Entscheidung war notwendig geworden, da das kreditvermittelnde Kooperations-Unternehmen in Großbritannien durch eine Reihe von negativen Entwicklungen eine geordnete Insolvenz anmelden musste.
Diese schlug im Jahr 2017 voll zu Buche. Hier weist die Bank einen negativen EBT nach Risiko von 109 Mio. Euro aus. Die Risikokosten schlagen hierbei einmalig mit rund 90 Mio. Euro zu Buche. Auch das Jahr 2018 litt noch unter den Folgen dieses Engagements. Doch konnte das Ergebnis schon wieder auf einen Verlust von 34 Mio. Euro nach Risiko reduziert werden. Der größte Teil dieser Verluste wurde durch die BPCE ausgeglichen. 2019 wird voraussichtlich das letzte Jahr sein, in dem es noch einen leichten Verlust geben wird. Für 2020 strebt die Bank ein ausgeglichenes Ergebnis an.
CEO Matthias Kröner: "So schmerzhaft und ärgerlich diese Entwicklung war, so sehr profitieren wir heute davon. Denn mit der Bereinigung unserer Aktivseite hat sich die Fidor Bank dank der Unterstützung durch die BPCE bewusst von Risiken befreit und letztlich damit den Weg für eine fokussierte und profitable Zukunft geebnet."
Zwischenfazit nach 10 Jahren und Ausblick
"Die Reise bis hier her war einmalig und spannend. Auf manch Aufregung hätte ich aber gerne verzichtet", resümiert Matthias Kröner. "Das Feedback und die Loyalität unserer Kunden, die Tatsache, dass wir auch in schwierigen Zeiten neue Partner von uns überzeugen können, die Vielzahl an Auszeichnungen und Awards und die Tatsache, dass der Name Fidor überall auf der Welt bekannt ist, sind für mich klare Indizien dafür, dass wir auf dem richtigen Weg sind und mehr richtig als falsch gemacht haben. Besonders danken möchte ich aber unseren Mitarbeitern und deren Familien für ihren Einsatz – und manchmal nicht weniger als Opferbereitschaft, Loyalität und Vertrauen. Unser Team hat die letzten zehn Jahre erst möglich gemacht. Gemeinsam werden wir nun die Zukunft gestalten!"