Das Konsortium entwickelte Datenstrukturen und neue Sicherheitschip-Architekturen, die in die neuesten, weltweit gültigen Standards für Reisedokumente einfließen. Diese können neben Biometrie-Daten der Ausweisinhaber auch Visa-Daten sowie Ein- und Ausreise-Stempel elektronisch erfassen. Damit wird es auch möglich, Reisepässe und ähnliche Dokumente während ihrer relativ langen Gültigkeitsdauer zu aktualisieren, statt auszutauschen, beispielsweise im Falle einer Namensänderung durch Heirat oder der Änderung des Wohnorts bei Umzug.
Vor dem Hintergrund der steigenden Mobilität der Bürger und der ständigen Verfügbarkeit von elektronischen Diensten wurde auch die sichere Nutzung von digitalen Identitätsdokumenten für Smartphones und Tablet-Computer erforscht. Hier berücksichtigten die Experten offene Architekturen und erprobten neue Sicherheitsmechanismen auf der Software- und Hardware-Ebene. Im Vordergrund standen dabei die kontaktlose Kommunikation mit einem Ausweis, die gesicherte mobile Authentisierung des Nutzers sowie die vertrauliche Ein- und Ausgabe der Daten in einer geschützten Rechnerumgebung.
Das Forschungsprojekt „NewP@ss“ hatte ein Gesamtvolumen von rund 30 Millionen Euro, das jeweils zur Hälfte von Partnern aus Industrie und Wirtschaft sowie nationalen Fördermittelgebern aus fünf EU-Staaten getragen wurde. Der deutsche Anteil betrug rund 8,7 Millionen Euro.
Derzeit werden in allen 28 EU-Staaten mit rund 500 Millionen Einwohnern biometrische Reisedokumente ausgegeben. In 23 Staaten in Europa sind elektronische Personalausweise im Einsatz. Weitere europäische Staaten haben bereits angekündigt, in den kommenden Jahren elektronische Personalausweise einzuführen oder mit der Ausgabe der nächsten Generation zu starten, zu deren Entwicklung dieses Forschungsprojekt beigetragen hat. Insgesamt haben seit 2006 mehr als 120 Staaten rund 500 Millionen elektronische Reisedokumente ausgestellt.