Informationsaustausch zu Digitalisierungsthemen in Kreditwirtschaft und Öffentlicher Verwaltung

Etliche EU-Länder machen es vor: Kreditwirtschaft und Public Sector arbeiten im Zuge der Digitalisierung zusammen, um zum Nutzen von Bürgerinnen und Bürgern bzw. Kundinnen und Kunden entsprechende Infrastrukturen in beiden Branchen zugänglich zu machen. Ziel ist es, so möglichst nutzerfreundlich und weitreichend die Digitalisierung voranzutreiben.

Der Erfolg gibt diesen Ländern recht. Überall dort, wo Kreditwirtschaft und Public Sector kooperieren, sind sowohl die Nutzungszahlen als auch die Akzeptanz der Nutzer für die entsprechenden Online-Angebote deutlich höher als hierzulande. Während bspw. in Dänemark E-Government ebenso wie Online-Banking eine Nutzungsquote von rund 90% aufweist, sind es in Deutschland nur rund 50%. Anlass genug, um auch in Deutschland in den Dialog zwischen den Branchen intensiver einzutreten.

Am 9. Mai 2019 trafen sich der Vorsitzende des IT-Planungsrates, Staatsrat Hans-Henning Lühr und der Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, Andreas Krautscheid sowie die Geschäftsführer des Bank-Verlags, Michael Eichler und Governikus, Dr. Stephan Klein, um sich über mehrere Digitalisierungsthemen und Kooperationsmöglichkeiten auszutauschen. Vereinbart wurde die Fortsetzung des Gespräches in einem erweiterten Kreis.

„Diese Initiative kommt genau zur richtigen Zeit, da beide Branchen ähnliche Herausforderungen haben. Wichtig ist, die Gespräche nun mit möglichst allen relevanten Beteiligten fortzusetzen“, so Krautscheid, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Banken. Der Bremer Staatsrat für Finanzen und Landes-CIO Henning Lühr ergänzt: „Wenn in anderen EU-Staaten erfolgreich mit Banken und Sparkassen beim E-Government zusammengearbeitet wird, sollten wir die guten Erfahrungen auch in Deutschland als Vorbild nutzen.“ Bremen stellt turnusgemäß in diesem Jahr den Vorsitz im IT-Planungsrat.

Thematisiert wurden u.a. neben den Einsatzmöglichkeiten des auslesbaren Personalausweises sowohl für die Online-Kontoeröffnung, aber auch in der Filiale vor Ort und der im Zuge des GwG erforderlichen Legitimationsprüfungen auch die Möglichkeit, auf Basis von Online-Banking sog. Fernsignaturen zum Einsatz zu bringen, mit denen sowohl im Online-Banking als auch in der öffentlichen Verwaltung rechtsgültig elektronisch unterzeichnet werden kann.

Bereits operativ kooperieren der Bank-Verlag und Governikus, um die entsprechenden Synergieeffekte voranzutreiben. Im Blickpunkt stehen hier vor allem die Nutzerfreundlichkeit, aber auch die Sicherheitsaspekte. „Online-Angebote müssen immer aus Sicht des Kunden gedacht werden. Diese wollen vorhandene Technologien und bekannte Anwendungen nutzen“, erläutert Eichler. Der Bank-Verlag als Vertrauensdiensteanbieter nach der europäischen eIDAS-Verordnung für rechtsgültige elektronische Fernsignaturen verfügt neben hochmodernen 2-Faktor-Authentifizierungsverfahren auch bereits über entsprechende Berechtigungszertifikate des Bundesverwaltungsamtes zur Nutzung des Personalausweises.

„Die Anforderungen an das Sicherheitsniveau bei Online-Angeboten sind sowohl in der Kreditwirtschaft als auch im Public Sector als gleichermaßen und sehr hoch einzustufen. Das ist eine wesentliche Voraussetzung für die gegenseitige Nutzung digitaler Angebote“, ergänzt Dr. Stephan Klein. Governikus entwickelt und pflegt u.a. im Auftrag der IT-Planungsratsmitglieder (Bund und Länder) Softwarelösungen, die sowohl für sichere eID-, Transport- und Signaturinfrastrukturen flächendeckend im Public Sector sowie der Justiz im Einsatz sind.

it-planungsrat.de       bankenverband.de

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