mTicketing im Öffentlichen Personenverkehr

Die zentrale Rolle in den Plenarvorträgen und der Podiumsdiskussion nahm das Handy-Ticketing ein. Helge Lorenz von der Gesellschaft für Wissens- und Technologietransfer der TU Dresden präsentierte Konzepte, Handlungsstrategien und Erfahrungen. Ein Ansatz in seinen Überlegungen war der Marktdurchbruch des Handy, den auf Smart Cards – basisierte Systeme bisher nicht erreicht hätten. Lorenz warnte aber vor Euphorie, da Erfahrungen zeigten, dass alle interessanten technischen Neuerungen mit einem Hoch beginnen, dann eine Ernüchterungsphase erleben, bevor sich eine Nutzungsstabilität einstellen kann. Das Handy habe aber der Vorteil, dass mit ihm ein akzeptiertes Medium eingesetzt werde, das keine Investitionen innerhalb der Fahrzeuge der Verkehrsunternehmen erforderlich mache. mTicketing mache die wesentlichen Ziele – Mehreinnahmen und Kostenreduzierung – für die Verkehrsunternehmen erreichbar. Die Zielgruppe des mTicketing liege allerdings vorwiegend bei den Spontan- und Seltenfahrern, nicht bei den Zeitkarteninhabern bzw. Abonnenten. Micha Leonhardt vom Zweckverband ÖPNV Vogtland präsentierte das Pilotprojekt ErgoNet- Telefonfahrschein im Verkehrsverbund Vogtland. Ziel des Projektes ist auch hier in erster Linie die Kundenakzeptanz, aber auch das Angebot eines kompletten Fahrscheinsortimentes. Bis April 2004 läuft der Pilotversuch mit 350 Teilnehmern. Das Zielkonzept des Verbundes beinhaltet das komplette Spektrum Web-Zugang, JAVA-Portal und Sprach-Zugang. Kimmo Mattila, Plusdial Finnland, stellte Mobil-Ticketing in Helsinki vor, eine Kombination von Smart Card und Handy-Nutzern, mit der die Wirksamkeit unterschiedlicher zielgruppenspezifischer Systeme nachgewiesen wurde. In Helsinki sei es gelungen, ein einfaches, bequemes Service-Angebot zu realisieren, das von allen Altersklassen genutzt werde. Mit der Einführung sei allerdings keine bedeutende Kostenreduzierung erreicht worden, es sei aber eine merkbare Umsatzsteigerung zu beobachten. In der großen Podiumsdiskussion trafen dann sehr unterschiedliche Meinungen aufeinander. Die These, mTicketing als Element eines ganzheitlichen eTicketing – Systems zu betrachten, wurde zustimmend, aber auch kontrovers diskutiert. Die Arbeitsgruppen Modelle, Interoperabilität und Mobilität setzen ihre Arbeit fort. Erste Ergebnisse sollen auf der nächsten Konferenz in Dresden (24. – 25. Juni) veröffentlicht werden. weber@kontiki.net www.kontiki.net 

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