Einig waren sich die Teilnehmer sehr schnell bei der Aussage: „Eitelkeit schlägt Sicherheit“. Denn obwohl hinlänglich in allen Nutzerkreisen bekannt sei, dass die kostenfreie Nutzung von Angeboten im Internet damit verbunden sei, persönliche Daten an die Anbieter zu deren Nutzung freizugeben, würden sie trotzdem von Millionen von Menschen kontinuierlich genutzt.
Christina Schwarzer (CDU-MdB aus Berlin-Neukölln und Mitglied im Ausschuss „Digitale Agenda“) äußerte such verwundert über eine gewisse „Scheinheiligkeit mancher Nutzer“, die sich zwar dagegen wehren würden, dass ihr Haus von Google Streetview fotografiert werde, aber sich ihr Urlaubshotel im Internet schon mal genauestens ansehen würden. Darüber hinaus müsse jeder Mensch selbst entscheiden können, was er digital nutzen will – der Staat dürfe nicht alles regulieren und brauche mündige Bürger.
Florian Glatzner (Referent Team Digitales und Medien beim Verbraucherzentrale Bundesverband e.V.) wünschte sich mehr Transparenz für die Nutzer: „Der Nutzer hat ja gar keine Wahl, sondern muss die Bedingungen akzeptieren, wenn er einen Dienst haben will. Aber wir wissen doch in der Regel gar nicht, welche Daten erhoben werden und was mit ihnen passiert. Diese unfreiwillig übermittelten Daten müssten geschützt werden. „Geschäftsmodelle sind ja nicht gottgegeben. Wir müssen die Technik an unsere Regeln anpassen und nicht umgekehrt.“
Prof. Dr. Marian Margraf (Institut für Informatik, FU Berlin) war überzeugt davon, dass es besser sei, bestimmte Daten gar nicht erst zu erheben, statt deren Nutzung nach der Erhebung regeln zu müssen. „Technischer Datenschutz ist besser als organisatorischer Datenschutz.“ Die Forschungsfortschritte bei der benutzbaren Sicherheit würden aber dabei helfen, den Datenschutz transparenter zu machen.
Dr. Manfred Paeschke (Leiter Innovations, Bundesdruckerei GmbH) empfand die Diskussion insgesamt als zu risikokonzentriert. „Wir müssen uns viel mehr den Chancen der Technologien widmen und gucken, wie wir sie für uns als Gesellschaft nutzen können, um unser Leben zu verbessern – beispielsweise in den Bereichen Lifestyle und Health.“