Das Programm „Zukunftsorientierte Verwaltung“ ist kein reines Verwaltungsreformprogramm, sondern versteht sich als langfristig angelegter Veränderungsprozess. Veränderung muss dafür Bestandteil der Verwaltungskultur werden. Dies erfordert eine Verwaltungs- und Führungskultur, die geprägt ist durch ressortübergreifende Denkweisen, Vernetzung, Dynamik, kontinuierliche Verbesserungsprozesse und eine positive Fehlerkultur.
Ein so angelegter Prozess benötigt eine flexible Gestaltung und politische Schwerpunktsetzungen.
1. Programmatische Ausrichtung und strategische Steuerung
Die einzelnen Veränderungsvorhaben werden in Entwicklungsfeldern gebündelt. Sie sind damit mehr als die Summe einzelner Projekte. Sie sind Teil einer Gesamtstrategie. Der Masterplan des Programms wird kontinuierlich weiterentwickelt und gewährleistet somit eine anpassungsfähige Gesamtprojektstruktur.
2. Stärkere Ressortverantwortung
Veränderungsvorhaben sind nicht mehr „Projekte“ mit einer bestimmten Laufzeit in der Verantwortung der Senatorin für Finanzen. Sie werden künftig noch stärker als kontinuierliche Prozesse verstanden, die neben ressortübergreifenden oder -internen Projekten auch als Teil der Regelaufgaben und als Einzelmaßnahmen in Ressortverantwortung umgesetzt werden.
3. Zukunftsorientierte Verwaltungs- und Führungskultur
Das Gesamtprogramm zielt neben dem Beitrag zur Konsolidierung auf die Unterstützung des kulturellen Wandels des öffentlichen Dienstes in Bremen (Verwaltungs- und Führungskultur, Ausrichtung des Handelns an Wirkungszielen, Etablierung einer strategischen Steuerung, Veränderungsmanagement als Kernkompetenz).
4. Strukturelle Verankerung und impulsgebende Begleitung
Verwaltungsentwicklung wird als zentrale Aufgabe des Senats unter Federführung des Präsidenten des Senats und der Senatorin für Finanzen verankert und damit zur „Chefinnen- und Chefsache“ gemacht. Ein Beirat aus Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Kultur, Wirtschaft und Gewerkschaften, anderen Großstädten und Ländern begleitet die ausgewählte Vorhaben und ist Forum für Dialogprozesse.
Veränderungsvorhaben sollen nicht nur Projekte mit einer bestimmten Laufzeit bleiben, sondern das Programm soll den generellen kulturellen Wandel des bremischen öffentlichen Dienstes unterstützen. Neben der Umsetzung von konkreten Reformvorhaben spielen daher insbesondere die Begleitung durch ein Veränderungsmanagement sowie eine verstärkte Kommunikation und Kooperation eine Rolle.
Umsetzung der Vorhaben
Auf Ebene der Projektumsetzung werden die Vorhaben initiiert und gesteuert. Die Steuerung und Weiterentwicklung des Programms erfolgt im Wesentlichen durch eine Staatsräte-Lenkungsgruppe unter Federführung der Senatorin für Finanzen und der Senatskanzlei sowie sogenannte Koordinator/innen als Verantwortliche für die Entwicklungsfelder in Abstimmung mit einer bei der Senatorin für Finanzen und der Senatskanzlei eingerichteten Geschäftsführung.
Veränderungs- und Verwaltungskultur
Zur Unterstützung der Umsetzung des Programms wird bei der Senatorin für Finanzen ein Kompetenzzentrum für Projekt- und Veränderungsmanagement mit qualifizierten Projektleitungen eingerichtet. Sie können vor Ort die Projektverantwortlichen unterstützen oder mit der Projektleitung beauftragt werden. Zudem werden die Beratungseinheiten des Aus- und Fortbildungszentrums (AFZ) ihr Know-how und ihre langjährigen Erfahrungen zur Unterstützung der Querschnitts- und Ressortprojekte einbringen. In enger Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung und auch gemeinsam mit den Projektverantwortlichen und den Projektleitungen vor Ort, wird es darum gehen, passende Unterstützungsformate zu initiieren. Daneben ist die aktive und rechtzeitige Einbindung der Beschäftigten in den Projekten vor Ort unerlässlich. Verwaltungsentwicklung ist eine Daueraufgabe. Veränderungsmanagement muss daher zum festen Bestandteil bei der Umsetzung des Programms werden. Das Programm „Zukunftsorientiere Verwaltung“ soll als Anlass genommen werden, in diesem Bereich eigene bestehende Kompetenzen zu bündeln und zu vernetzen und mit anderen Kompetenzträgern in den Austausch zu treten.
Kommunikations- und Öffentlichkeitsarbeit
Damit die Vorhaben und die damit verbundenen Ziele auf allen Ebenen bekannt und zum Gesprächsthema und Gegenstand kritischer Reflektion werden können, bedarf es einer guten Öffentlichkeitsarbeit und Beteiligung sowie Zusammenarbeit mit den Beschäftigten selbst, der Zivilgesellschaft, der Wissenschaft und eines Austauschs mit anderen Städten. Die Erarbeitung entsprechender Konzepte erfolgt beispielsweise in Zusammenarbeit mit der Universität Bremen sowie der Hochschule für Künste.