Gerade Multi-Cloud-Umgebungen aber haben die Angriffsfläche vergrößert. Ausmaß und Wirkung der Bedrohungen spiegeln sich deutlich in der auch 2018 weiter gestiegenen Anzahl an Vorfällen: 32 % der europäischen Unternehmen wurden allein im letzten Jahr Opfer einer Datenschutzverletzung. Auffallend hoch ist die Steigerungsrate dabei beispielsweise in Deutschland. Hier sind es 33 % verglichen mit 22 % im Vorjahr. Dabei kämpfen die Befragten in Deutschland zusätzlich stärker als andere mit der Komplexitätshürde in Multi-Cloud-Umgebungen. Das passt zu den Befunden des Bitkom: „So prognostizieren 82 Prozent der befragten Industrieunternehmen, dass die Anzahl der Cyberattacken auf ihr Unternehmen in den nächsten zwei Jahren voraussichtlich zunehmen wird. Vier von zehn (41 Prozent) gehen davon aus, dass die Angriffe sogar stark zunehmen werden. Nur 15 Prozent schätzen, dass die Zahl der Angriffe künftig unverändert bleiben wird“.
Die Ergebnisse des diesjährigen Thales-Reports zeigen, dass Unternehmen einen massiven Veränderungsprozess als Folge der digitalen Transformation durchlaufen. Während einerseits fortschrittliche Technologien Einzug halten, gibt es auch einen überraschenden Befund: Die Zeiten ändern sich, die Sicherheitsstrategien nicht. So steigen zwar die Investitionen in IT-Sicherheit, allerdings nicht in Maßnahmen, die sich auf den Schutz der Daten selbst beziehen. Das wiederum lässt sich nur schwer mit der Haltung von Unternehmen gegenüber Verschlüsselung, als eine der nachweislich wirksamsten Technologien zum Schutz von Daten in Einklang bringen. Für die Europäer steht die Cloud-Verschlüsselung mit BYOK (Bring-you-own-Key) an Nummer 1 dicht gefolgt von Tokenisierung.
Insbesondere was Cloud Computing anbelangt, hat Deutschland seinen Rückstand so gut wie aufgeholt. Das war lange Zeit anders, nicht zuletzt aufgrund von Bedenken in Sachen Datenschutz. Laut einer Studie von IDC auf die sich Michael Kroker in seinem Blog Krokers’s Look @IT bezieht, bewerten die Marktforscher Cloud Computing in Deutschland eindeutig als etabliert. „Demnach haben mittlerweile stolze neun von zehn deutschen Unternehmen eine Cloud-Strategie definiert. Das beweist: Die Reise in die Wolke kommt – auch in Deutschland.“ Spitzenreiter ist die Hybride Cloud also eine Mischform aus Private und Public Cloud. Die setzen laut den Ergebnissen der IDC-Studie bereits 47 % aller Befragten ein.
Kai Zobel, Regional Director bei Thales eSecurity: “Die im Rahmen der Europa-Ausgabe des 2018 Thales Data Threat Report veröffentlichten Ergebnisse lassen keinen Zweifel: Von Cloud Computing über mobile Endgeräte, digitalen Zahlungsverkehr und die wachsende Zahl von IoT-Anwendungen sind Unternehmen dabei, ihre Geschäftsprozesse grundlegend zu verändern. Und die digitale Transformation verlässt sich auf Daten. Nicht zuletzt in Deutschland ist aber parallel die Zahl der Datenschutzverletzungen im Vergleich zum Vorjahr sprunghaft angestiegen. In einer zunehmend datenzentrierten Welt ist es von enormer Wichtigkeit diese Daten zu schützen, wo immer sie erzeugt, geteilt oder gespeichert werden. Wenn Sicherheitsstrategien sich nicht genauso dynamisch entwickeln wie das die Bedrohungslandschaft ganz offensichtlich tut, wird die Zahl der Datenschutzverletzungen weiter steigen. Das setzt Kundendaten, finanzwirtschaftliche Daten und geistiges Eigentum einem ernst zu nehmenden Risiko aus.”
Verschlüsselung gehört dabei nachweislich zu den wichtigsten Technologien um digitale Werte zu schützen, Kundendaten zu sichern und Compliance-Anforderungen zu erfüllen. Jeder dieser Faktoren hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Spezifische Typen sensibler Informationen innerhalb eines Unternehmens zu identifizieren und diese stärker zu schützen als andere, ist zu einer drängenden Notwendigkeit geworden. Mehr als alles andere zeigen die Resultate jüngerer Befragungen, dass Unternehmen sich zusehends für robuste Sicherheitslösungen wie etwa Verschlüsselung entscheiden. Nicht allein, weil sie glauben, dass es sinnvoll ist, sondern schlicht, weil sie müssen.