Einzelhandel: Zuwächse für electronic cash und Kreditkarten

Das mit ec-Lastschrift für die Händler verbundene Risiko ist weiter leicht gestiegen. Während die vorläufigen Ausfälle durch Rücklastschriften bei 0,31 Prozent lagen (2015: 0,25%), ist die Quote der endgültig auszubuchenden Totalausfälle von 0,062 Prozent auf 0,067 Prozent gestiegen.

Kreditkarten steigerten ihren Umsatzanteil um 0,4 Prozentpunkte auf 6,1 Prozent. Dies liegt vor allem daran, dass immer mehr Einzelhändler seit der Interchange-Deckelung Ende 2015 Kreditkarten akzeptieren. Viele Händler beklagen allerdings, dass die Reduzierung der Interchange-Sätze durch eine massive Erhöhung diverser Zusatzgebühren (Card-Scheme-Fees), insbesondere bei Mastercard-Transaktionen, nach und nach ad absurdum geführt wird. Horst Rüter, Leiter des Forschungsbereichs Zahlungssysteme und Mitglied der Geschäftsleitung des EHI Retail Institute, zitiert einen der befragten Händler: „In jeder Quartalsabrechnung gibt es neue und erhöhte Gebühren für bestehende Elemente. Wir sind, wenn es so weitergeht, in zwei bis drei Jahren wieder auf dem Stand vor der EU-Regulierung.“

Im Zuge der diesjährigen Erhebung hat das EHI erstmals auch den Anteil der Zahlungsmittel nach Bezahltranskationen ermittelt. Hier zeigt sich die enorme Bedeutung, die Bargeld im deutschen Handel immer noch hat. Zwar liegt der Umsatzanteil bei nur noch 51,3 Prozent, bei den Transaktionen kommt Bargeld aber immer noch auf 77,9 Prozent. Vor allem für kleinere Beträge wird bevorzugt Bargeld eingesetzt.

An der Erhebung des EHI haben sich diesmal 493 Unternehmen mit rund 80.000 Betrieben aus 35 Branchen beteiligt. Damit ist die Basis für die Studie stabil geblieben. Der für die Untersuchung relevante Umsatz der befragten Unternehmen macht mit 237,5 Milliarden Euro 57,9 Prozent des Einzelhandelsumsatz aus, den das EHI für 2016 auf 410 Milliarden Euro beziffert (2015: 400 Mrd. Euro).

Dieser Artikel wurde von Frank Braatz (Programmbeirat ProfitCard) in der SOURCE 05/2017 veröffentlicht.

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