„Unsere Chip-basierten Sicherheitsprodukte helfen die Datensicherheit in einer zunehmend vernetzten Welt zu erhöhen“, sagt Dr. Stefan Hofschen, Leiter der Division Chip Card & Security von Infineon Technologies AG. „Über den Deutschen Preis für IT-Sicherheit freuen wir uns ganz besonders. Er würdigt unsere Kompetenz innovative Technologien von der Grundlagenforschung hin zum maßgeschneiderten Endprodukt weiter zu entwickeln.“
Verschlüsselungsverfahren sichern Daten mit Hilfe geheimer Schlüssel gegen kriminelle Angriffe. Die Schlüssel bilden die Grundlage der Datensicherheit in sämtlichen Anwendungsbereichen der Kryptographie: von einfachen Skipässen bis hin zum elektronischen Personalausweis. In der Praxis stellen sogenannte Seitenkanalangriffe die größte Gefahr für geheime Schlüssel dar. Bei Seitenkanalangriffen wird Information über den geheimen Schlüssel gewonnen, indem beispielweise der Stromverbrauch oder das elektromagnetische Feld eines Chips analysiert wird. Die Absicherung gegen solche Seitenkanalangriffe ist aufwendig und üblicherweise mit erheblichen Kosten verbunden.
Das neue, kryptographische Protokoll der drei Entwickler von Infineon kombiniert klassische kryptographische Komponenten auf Basis der AES-128 Verschlüsselung mit neuen Protokollelementen, die vor Seitenkanalangriffen schützen. Bisher wurden die Maßnahmen gegen Seitenkanalangriffe immer in die kryptographische Komponente eingebaut. Dies ist jedoch sehr aufwendig und auch nur begrenzt sicher. Durch die Kombination mit den neuen Protokollelementen werden teure konventionelle Schutzmechanismen in der Realisierung des kryptographischen Algorithmus eingespart.
Neben den Forscher von Infineon haben auch zwei Forschungsteams des Fraunhofer-Instituts für sichere Informationstechnologie beim Deutschen IT-Sicherheitspreis gewonnen.:
Einen ersten Preis erhalten Michael Herfert, Thomas Kunz, René Palige und Ruben Wolf vom Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie für ihr Verfahren „OmniCloud“. Die Lösung ermöglicht Unternehmen ein kostengünstiges und nutzerfreundliches Datenbackup in beliebigen Storage-Clouds, besitzt ein hohes Sicherheitsniveau und lässt sich leicht in bestehende Prozesse integrieren. OmniCloud erlaubt es zudem auf einfache und sichere Weise, Mitarbeitern dynamisch den Zugriff auf vertrauliche Daten in der Cloud zu gestatten bzw. zu entziehen.
Ein zweiter Preis geht an Dr. Huajian Liu, Dr. Martin Steinebach und York Yannikos vom Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie für ihre Entwicklung „ForBild“ zur forensischen Bilderkennung durch robuste Hashs. Die optimierte Technik nutzt nicht die Dateieigenschaften zur Bilderkennung, sondern orientiert sich an der menschlichen Wahrnehmung. Veränderungen der Größe, des Rauschfaktors oder des Dateiformats stören dabei nicht. Das Verfahren kann beispielsweise eingesetzt werden, um Kriminalbeamte bei der Sichtung von kinderpornographischem Material zeitlich zu entlasten.
„Dass wir gleich zwei Preise erhalten haben, bestätigt uns nicht nur in unserer strategischen Ausrichtung, sondern zeigt auch die hohe Qualität unserer Konzepte und Entwicklungen“, sagt Fraunhofer-Institutsleiter Prof. Michael Waidner.
Der Deutsche Preis für IT-Sicherheit wird seit 2006 alle zwei Jahre mit dem Ziel verliehen, IT-Sicherheit „Made in Germany“ zu fördern und bekannt zu machen. Die eingereichten Projekte werden nicht nur nach ihrem Innovationsgrad, sondern auch nach ihrem wirtschaftlichen Potenzial beurteilt. Zur feierlichen Preisverleihung in Darmstadt waren 160 Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft geladen. In diesem Jahr entfällt der dritte Platz, weil der erste und der zweite Preis jeweils an zwei Teams vergeben wurden.
www.infineon.com
www.sit.fraunhofer.de
Weitere Informationen zum Deutschen Preis für IT-Sicherheit sind verfügbar unter
www.horst-goertz.de