In der Initiative „E-Energy – Smart Grids made in Germany“ von Bundeswirtschafts- und Bundesumweltministerium wurde über mehrere Jahre erforscht, wie die Elektrizitätsversorgung mit IT und Telekommunikation optimiert werden kann. Ein intelligentes Energienetz besteht aus der kommunikativen Vernetzung und Steuerung von Stromerzeugern, Speichern, elektrischer Verbraucher und anderer Komponenten.
Laut Fraunhofer-BITKOM-Studie muss die bislang zentrale Netz- und Versorgungsstruktur so verändert werden, dass sie zukünftig die Stromproduktion von immer mehr dezentralen Anlagen (Photovoltaik, Windkraft, Biogas- und Blockheizkraftwerken) integrieren kann. Um die Erzeugung, Verteilung, Speicherung sowie den Verbrauch optimal aufeinander abzustimmen, müssen in Zukunft alle Akteure intelligent miteinander vernetzt sein.
Intelligente Energienetze sind zudem die Basis für neue Dienstleistungen im Energiesektor, woraus sich zusätzliche Wachstumsimpulse von ca. 1,7 Milliarden Euro pro Jahr ergeben. Dazu gehören beispielsweise die Angebote und Umsätze mit Haustechnik. Im B2B-Bereich werden spezialisierte Unternehmen Software erstellen und verkaufen, mit denen beispielsweise Solar- und Windenergie im Privatbesitz zu einem virtuellen Kraftwerken zusammengeschaltet werden.
Ohne die Politik lassen sich die volkswirtschaftlichen Potenziale im stark regulierten Energiemarkt nicht heben. Laut Studie sind die zentralen Herausforderungen, Anreize für Investitionen in neue Geschäfts- und Kooperationsmodelle und hochleistungsfähige Breitbandnetze zu setzen sowie Datenschutz- und Standardisierungsfragen zu lösen. Die Studie „Gesamtwirtschaftliche Potenziale intelligenter Netze in Deutschland“ steht kostenlos zur Verfügung.
Hintergrund
Zur Methodik: Gegenstand der Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI) sind die gesamtwirtschaftlichen Effekte, die sich durch intelligente Netze erzielen lassen. Die Berechnungen basieren erstens auf einer Metastudie, in der verfügbare einschlägige Untersuchungen ausgewertet wurden. Zudem wurden Fraunhofer-Experten zur Dynamik in den einzelnen Bereichen befragt. Außerdem sind Bewertungen von Experten eingeflossen, die im Rahmen von Workshops mit dem Münchner Kreis die Voraussetzungen und Effekte intelligenter Netze analysiert haben. Bei den ermittelten Zahlen handelt es sich um fundierte Abschätzungen.