Kreditkarte baut führende Position im Online-Handel aus

Offline-Zahlarten wie Kauf auf Rechnung, per Nachnahme oder Vorkasse sowie das Elektronische Lastschriftverfahren (ELV) spielen im Online-Handel trotz der Dominanz der Kreditkarte noch eine größere Rolle als im gesamten eCommerce, dessen Zahlverhalten der Pago Report 2008 ausführlich auswertet. Diese Studie basiert wie die branchenspezifische Erweiterung des Pago Retail-Reports 2008 auf der Auswertung tatsächlicher Transaktionen, nicht auf Umfragen. Das unterscheidet die Pago Reports von anderen Studien zum eCommerce. So kommt ans Licht, dass im Retail 5,04 Prozent aller Transaktionen per Offline-Zahlart und 11,97 Prozent per Elektronischem Lastschriftverfahren beglichen werden. Im gesamten eCommerce sind es nur 0,77 Prozent beziehungsweise 8,34 Prozent. Der Trend im Online-Handel ist jedoch rückläufig – zu Gunsten der Kreditkarte, die ihren Vorsprung ausbaute: Der höhere Wert ist dabei vor allem auf die Entwicklung bei Visa zurück zu führen, die ihren Anteil um mehr als 4 Prozent steigerte, während MasterCard mehr als 2 Prozent verlor. Die Dominanz der Kreditkarte als Zahlart Nummer eins im Retail offenbart sich bei britischen und außereuropäischen Käufern noch deutlicher als bei Kunden aus Deutschland. Dort spielen traditionelle Zahlarten wie Kauf auf Rechnung oder per Lastschrift nahezu gar keine Rolle. So greifen UK-Consumer im Retail sogar noch häufiger zur Kreditkarte als im gesamten eCommerce. Hier lag der Anteil mit 91,50 Prozent schon sehr hoch, im Retail beträgt er sogar 94,90 Prozent. Lediglich Maestro, die führende internationale Debit-Zahlart, die im eCommerce neben der Kreditkarte an Bedeutung gewinnt, spielt bei britischen Käufern mit 5,10 Prozent noch eine Rolle. Online-Händler, die auch auf Kunden außerhalb Europas zielen, sind mit der Kreditkarte als Zahlart ebenso gut bedient, denn sie erreicht bei diesen Käufern einen Anteil von nahezu 100 Prozent. Mit neueren Zahlarten wie Maestro und giropay, das auf dem bewährten Online-Banking mit PIN („“Geheimzahl““) und TAN („“Transaktions-Nummer““) beruht, tun sich Consumer im Retail im Allgemeinen noch schwer – zumindest schwerer als im gesamten eCommerce. Das trifft auf giropay noch mehr zu als auf Maestro. Maestro erreicht 0,77 Prozent, giropay 0,65 Prozent. Der Grund dafür dürfte vor allem in der noch schwierigen Retourenabwicklung und dem damit verbundenen aufwändigen Gutschriftenverfahren bei Käufen mit dieser jungen Zahlart zu suchen sein, meinen die Autoren der Studie. Die Marktführerschaft von Visa unter den Kreditkarten im gesamten eCommerce hat sich auch im Retail verfestigt. Lagen im Vorjahr zwischen Visa und MasterCard noch knapp über 19 Prozent, so beträgt die Diskrepanz inzwischen schon mehr als 25 Prozent. Visa hat den Vorsprung also noch einmal zu Lasten der anderen Kreditkartenbrands ausgebaut. Deren Anteil sank von 7,35 Prozent auf 5,48 Prozent. Inzwischen hat Visa auch bei deutschen Consumern im Retail den Mitbewerber überholt: Lag im Vorjahr MasterCard noch mit einem Anteil in Höhe von 41,69 Prozent vor Visa mit 33,95 Prozent, so hat sich nun Visa mit 44,40 Prozent vor MasterCard mit 35,40 Prozent geschoben. In anderen Consumerländern wie UK ist die Visa-Dominanz noch deutlich höher als in Deutschland. Hier beträgt der Vorsprung stattliche 36,20 Prozent. Deutsche Männer geben bei Käufen im Retail der Kreditkarte als Zahlart den Vorzug Männliche Consumer setzen hierzulande als Käufer im Online-Handel mit 50,40 Prozent noch stärker auf die Kreditkarte als im gesamten eCommerce mit 36,90 Prozent. Dabei greifen sie insgesamt schneller zur Kreditkarte als Frauen, wenn sie Waren aus dem Niedrigpreissektor im Retail erwerben. 17,80 Prozent aller Bestellungen, die deutsche Männer per Kreditkarte bezahlen, stammen aus der Warenkorbwertgruppe unter zehn Euro – obwohl dort in aller Regel die Versandkosten in einem ungünstigen Verhältnis zum Warenwert stehen. Bei deutschen Frauen beträgt der Anteil nur 10,80 Prozent. Für sie wirkt im Retail das Elektronische Lastschriftverfahren mit einem Anteil von nur 31,40 Prozent weniger attraktiv als im gesamten eCommerce. Das ELV erzielt hier einen Anteil von 45,40 Prozent. Bemerkenswert bei weiblichen Consumern hierzulande ist auch der überdurchschnittlich hohe Einsatz anderer Kreditkartenbrands als Visa und MasterCard. Sehr oft handelt es sich dabei um Kundenkarten mit Kreditkartenfunktion. Diese erzielen – bezogen auf alle Retail-Zahlungen per Kreditkarte – einen Anteil bei dieser Zielgruppe von 42,70 Prozent. Der Pago Retail-Report 2008 unterscheidet Käufer aus Deutschland, Großbritannien, dem übrigen Europa sowie aus den außereuropäischen Regionen. Vorgegeben durch das Lizenzgebiet der Deutschen Card Services, stammen die berücksichtigten Händler dagegen allesamt aus europäischen Staaten. Gerade auf europäischer Ebene kommt hier zum Tragen, dass der Pago Retail-Report 2008 erstmals neuere Zahlarten wie giropay und Maestro auswertet. Dabei fließen nur solche Online-Anbieter in die Erhebung ein, die Ware anbieten, also dem klassischen Versandhandel ähneln. Damit stellt der Pago Retail-Report 2008 eine Erweiterung des bereits erschienenen Pago Reports 2008 dar, der den gesamten eCommerce berücksichtigt. pr.deucs@db.com www.deutsche-card-services.com 

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