Wie ein von Anfang an digitales Geschäftsmodell in der Praxis funktionieren kann, erläuterte Dr. Jörg Howein, Chief Product Officer der solarisBank, die als Dienstleister für andere Banken agiert und diese bei der Umsetzung ihrer jeweils eigenen Digitalisierungs-Strategie unterstützt. Dabei wurde deutlich, dass neben der technischen Plattform sowohl die Auswahl der richtigen Partner als auch die eigene Unternehmenskultur mindestens ebenso wichtig sind.
Erstmals im Programm der ProfitCard zu finden war das Thema „Sichere Identifizierung der Kunden“ (eID). Welche elementare Bedeutung dies für alle Digitalisierungs-Strategien hat, wurde schon im Vortrag von Harald Flatscher, CEO der PSA Payment Services Austria, klar: Die PSA arbeitet daran, für die österreichischen Banken eine gemeinsame Plattform für eID zu schaffen. Die Basis dafür sieht die PSA – wie schon bei Mobile Payment – in einem kundenzentrierten Ansatz.
Die Grundlagen, die die europäische eIDAS-Verordnung für eID schafft, und was das konkret für die Umsetzung in die Praxis bedeutet, machte Arno Fiedler, CEO der Nimbus Technologieberatung verständlich. Die Möglichkeiten der praktischen Nutzung von eID – bei der Gewinnung neuer Kunden ebenso wie für das Cross-Selling mit bestehenden Kunden – erklärten dann Ingmar Besch vom Bank-Verlag, Timo Hoffmann von Authada und André Lauhoff von der Degussa Bank.
Die Entwicklung im deutschen Payment-Markt wird nach wie vor maßgeblich von der girocard bestimmt. Deshalb wirft die ProfitCard auch regelmäßig einen Blick auf die aktuellen Entwicklungen in diesem Bereich – inzwischen ebenfalls geprägt vom Stichwort „Digitalisierung“. Dabei bedeutet Digitalisierung im ersten Schritt bereits die Möglichkeit, die girocard digital im Smartphone zu hinterlegen und für Mobile Payment zu nutzen. Peter Blasche von Euro Kartensysteme erläuterte, dass der nächste logische Schritt dann in der Nutzung der girocard auch für In-App-Payment liegt. Die Deutsche Kreditwirtschaft arbeitet gerade daran, dies auf der Basis ihrer etablierten Infrastruktur zu realisieren. Außerdem wurde klar, dass der Weg vom In-App-Payment zum Online-Payment nicht besonders weit ist.
Sowohl der Themen-Mix und der starke Praxis-Bezug als auch die Mischung aus Vorträgen, Diskussionen und Workshops trafen bei den Teilnehmern auf eine durchweg positive Resonanz. Genauso wichtig: Die zahlreichen Pausen und die Abendveranstaltung boten wieder reichliche Gelegenheiten zum Meinungsaustausch und zu intensiven Gesprächen.